Nationalpark Donau-Auen
Ein Auen-Nationalpark, der die wertvollsten Bereiche der Auwälder und frei fließenden Strecken entlang Donau und Isar beinhaltet, ist eine große Chance für den Naturschutz. Das betonen der BUND Naturschutz (BN), der Landesbund für Vogelschutz (LBV) und die NaturFreunde gemeinsam. Neben der internationalen Verantwortung für Buchenwälder hat Deutschland auch eine besondere Verantwortung für den Schutz von Flüssen und Auen als hotspots der Artenvielfalt in Mitteleuropa.
„Es wird höchste Zeit, die artenreichsten Kernbereiche von Donau und Isar endlich dauerhaft mit einem Nationalpark zu bewahren. Der Reichtum und die Faszination von Wald- und Fluss-Wildnis ist ein einmaliges Geschenk, sie gilt es auch für kommende Generationen zu bewahren und zu fördern“, betonte Dr. Hubert Weiger, Landesvorsitzender der BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN).
Mehr Informationen zur Eignung des Gebietes aus naturschutzfachlicher Sicht
Auf der Homepage des bayerischen Umweltministierums sind die Karten einer möglichen Gebietskulisse für den Nationalpark Donau-Auen abrufbar. Anworten auf brennende Fragen zur Ausweisung des Gebietes zum Nationalpark gibt der Fragenkatalog des Ministeriums.
Was ist überhaupt ein Nationalpark?
Laut Umweltministerium sind Nationalparke "..großflächige Naturräume, in denen sich die Natur weitgehend ungestört entwickeln kann. Sie sind aber auch Regionen für die Menschen. So sind sie Heimat, Lebens- und Wirtschaftsraum sowie Lehr- und Lernorte..."
Nationalparke stehen für das Motto "Natur, Natur sein lassen". Sie sind Teil der Forderung nach mehr "Wildnis in Deutschland", ein gemeinsames Projekt der Naturschutzverbände. Denn Wildnis sichert biologische Vielfalt, Wildnis hilft dem Klima, Wildnis belebt (Stichworte Erholung) und macht schlau (Stichwort Forschung), Wildnis rechntet sich (z.B. bei der Pflanzenbestäubung), Wildnis schützt Lebensräume. Und Wildnis ist unsere Aufgabe! 2% der Landesfläche sollen laut Bundesregierung bis 2020 als Wildnisflächen ausgewiesen sein. Erreicht wurden bisher nur 0,6 %. Höchste Zeit, mehr Wildnis zu wagen!
Derzeit gibt es 16 Nationalparke in Deutschland. Sie unterliegen gewisser (internationaler) Qualitätsstandards und sind im Dachverband EUROPARC Deutschland unter der Dachmarke Nationale Naturlandschaften mit den anderen Großschutzgebieten, d.h. Biosphärenreservate und Naturparke zusammengeschlossen.
Politik und Presse
Der Ministerratsbeschluss vom 26. - 30.07.2016 besagt, dass die Bayerische Staatsregierung einen dritten Nationalpark in Bayern (neben den Nationalparken Bayerischer Wald und Berchtesgadener Land) anstrebt. Das UM wurde beauftragt, entsprechende Regionen zu prüfen. Am 18. Juli 2017 hat der Ministerrat ein Zwischenfazit zur ersten Dialogphase gezogen. Es wurde entschieden, dass der Dialog mit den Donauauen (wie auch in der Rhön) fortgesetzt wird, da die Auenbereiche an der Donau eine einmalige, naturschutzfachlich besonders wertvolle Fluss- und Auenlandschaft darstellen. Zudem hat auch das in dieser Region vorhandene Interesse an einem Dritten Nationalpark eine große Rolle gespielt. Der designierte Ministerpräsident Söder hat jedoch aktuell angekündigt in den kommenden Monaten eine Grundsatzentscheidung zu treffen, ob es überhaupt einen dritten Nationalpark in Bayern geben soll. Wir fordern einstimmig, den begonnen Dialog weiterzuführen! Und diese einmalige Chance (wie auch Verpflichtung), einen Nationalpark und somit mehr Wildnisgebiet auszuweisen nicht zu verpassen.
Umso wichtiger, jetzt den Auennationalpark aktiv zu unterstützen!
Damit in der öffentlichen Diskussion nicht nur die Negativ-Stimmen wahrgenommen werden und eine fachliche Debatte geführt wird, hat sich am 15. Januar 2018 das Bündnis Auen-Nationalpark gegründet. Mitglieder sind Bürgerinnen und Bürger, Vertreter von Naturschutzverbänden, Imkerinnen, Jäger, Grundstücksbesitzerinnen, etc. aus allen betreffenden Landkreisen.
Bitte unterstützen Sie dieses Bündnis mit Ihrer Unterschrift (ausdrucken, unterschreiben und an die Ingolstädter Bund Naturschutz Kreisgruppe senden)! Damit setzen wir der Politik wie auch der Stadtspitze ein Signal, dass ein Auen-Nationalpark von der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger gewünscht ist.
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